Der ehem. Museumsvorstand Albert Vogler übergibt einen ganz besonderen „Silbertaler“

22. Juli 2021

Anlässlich der Jahresversammlung des Museumsvereins übergab der ehemalige Museumsvorstand Albert Vogler ein ganz besonderes Exponat dem Museum: einen Silbertaler.
Es gab nämlich eine Weisung, wonach historisch besonders wertvolle Glocken und solche, die einen hohen Silbergehalt aufzuweisen hatten, von der Ablieferung verschont blieben. Historisch besonders wertvoll war das Geläut nicht. Und Silber konnte der damalige Kirchenpfleger, Schmiedemeister Josef Pirkel, und sein Schwiegersohn Josef Gom bei einer Anbohrung oberhalb des Schlagrings auch nicht finden. Sie wagten einen Trick:  Mit einer Feile und einem Silbertaler wurde das Manko scheinbar behoben. Bange Tage und Wochen vergingen, bis der Bescheid kam, dass die Glocke mit dem hohen Silbergehalt nicht der Ablieferungspflicht unterliegt. Der bis heute unbekannte Materialprüfer hat bei seiner Analyse wohl beide Augen zugedrückt.
Jahre später, als Meister Pirkl für immer die Augen schloss, kam es zu einem merkwürdigen Ereignis. Anlässlich der Überführung des Verstorbenen sollte die Totenglocke geläutet werden, doch das Läutwerk versagte. So begleitete der Klang der
 Glocke ihn bei der letzten Fahrt, die er durch seine mutige Tat gerettet hatte.
Pirkl’s Tochter, Claudine, hat den Taler aufbewahrt und Albert Vogler übergeben.

Die Geschichte der Glocken der Pfarrkirche St. Johann Baptist hat Eugen Thomma in dem Heft Unser Oberstdorf, Nr. 7,  aufgeschrieben.

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